Via Memoria Mauthausen

Seit seiner Gründung im Jahr 1949 war die Hauptaufgabe des Europarates die Aussöhnung und Wiederherstellung des Dialogs zwischen den EuropäerInnen sowie der Schutz der Rechtsstaatlichkeit, der Menschenrechte und der demokratischen Werte.

Die Kulturrouten des Europarates sind „eine Einladung zum Reisen und zur Entdeckung des reichen und vielfältigen Erbes Europas, indem Menschen und Orte in Netzwerken gemeinsamer Geschichte und gemeinsamen Erbes zusammengebracht werden. Sie setzen die Werte des Europarates in die Praxis um: Menschenrechte, kulturelle Vielfalt, interkultureller Dialog und gegenseitiger grenzüberschreitender Austausch.“

Mauthausen war ein internationales Konzentrationslager, in dem Menschen aus ganz Europa - gegen ihren Willen - zusammenkamen und in dem die Vielfalt der Sprachen und Kulturen von den Häftlingen geschätzt wurde, die alle auf ihre Weise für ein neues, friedliches und solidarisches Europa gekämpft haben.

Das Comité International de Mauthausen, die Dachorganisation der Überlebenden des KZ Mauthausen mit 22 Mitgliedsländern, hat nach jahrelanger Vorarbeit eine neue Europäische Kulturroute geschaffen.

Diese neue Route Via Memoria Mauthausen wird grenzüberschreitend sein, da in Mauthausen Menschen aus ganz Europa zusammengekommen sind. Mauthausen wird der der zentrale Ort sein: Manche Häftlinge waren aus anderen Konzentrationslagern, andere aus ihrer Heimatstadt, aus Gefängnissen, oder aus Lagern für Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangene nach Mauthausen gekommen.

Das Hauptziel dieser neuen Kulturroute besteht darin, diese Orte und Wege einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Wir werden Orte, die aus zahlreichen europäischen Ländern nach Mauthausen führen, miteinander verbinden: aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Slowenien, Serbien, Polen oder Russland. Das Zentrum dieser europäischen Kulturroute wird in Österreich liegen und Mauthausen und die etwa 50 Außenlager sowie weitere historisch bedeutende Orte umfassen und sie mit Orten in Europa verbinden.

Das zweite Ziel wird sein, die Lebensgeschichten der Häftlinge zu erzählen: Wir werden Menschen von damals und heute miteinander verbinden. Es werden Lebensgeschichten und individuelle Biografien von Häftlingen erzählt. In den vergangenen Jahrzehnten sind viele Menschen bereits den Spuren dieser Routen gefolgt, jedoch bislang häufig ohne viel Information über die jeweiligen Standorte und ihre Verbindungen zueinander.

Die Via Memoria Mauthausen wird ab 2020 der Öffentlichkeit präsentiert.